Popototan 2005 – Evergreen Diving

Evergreen Diving 13.03 – 20.03.2007:

Anreise:
Vorbemerkung: Dieser Reisebericht ist aufgrund bestimmter Vorkommnisse länger als gewöhnlich. Wer Interesse hat dieses Gegend einmal zu besuchen, sollte ihn trotzdem aufmerksam lesen.

Wir buchten den Aufenthalt im Evergreen Diving Resort über das Internet und den Ansprechpartner des Resorts in Deutschland. Enthalten waren in der Buchung der Transfer vom Flughafen in Manila zum Hotel, eine Übernachtung in Manila, der Inlandsflug nach Busuanga der Transfer zum Resort, Unterbringung, Vollpension und Tauchen.
In Manila angekommen, stellten wir dann fest, das uns niemand wie versprochen am Flughafen abholte. Nach einigen Telefonaten mit Arno W., dem Betreiber von Evergreen Diving bzw. seinem Büro in Busuanga, das von unserer Ankunft nicht informiert war, wurden wir dann 2 Stunden später doch noch abgeholt. Im Hotel angekommen stellten wir dann fest, das wir unsere Zimmer selber zahlen mußten, was wir dann aber später mit Arno W. verrechneten.
Am nächsten Tag ging es mit dem Inlandsflug (ca. 1 Stunde) nach Busuanga, wo wir von Arno W. abgeholt wurden. 3 Stunden Transfer mit dem Boot, dann sahen wir am späteren Abend zum ersten Mal die Insel.

Resort:
Unser erster Eindruck war durchweg positiv. Es gibt zwei einzelnstehende Hütten im offenen Baustil mit Dusche und WC, die einen sehr schönen Eindruck machten. Weitere Unterkunftsmöglichkeiten bietet ein Gästehaus mit vier Zimmern und zwei Duschen und WC´s. Das Restaurant ist nach allen Seiten offen, es läßt sich gut dort sitzen, essen, trinken und schwätzen. In der ersten Nacht wurde ich dann durch seltsame Geräusche wach. Es waren Ratten, die sich über unsere mitgebrachten Müsliriegel hermachten. Am nächsten Tag lagerten wir unsere Vorräte in der Küche des Resorts und hofften dann, Ruhe zu haben. In der Nacht sah ich dann im Schein der Taschenlampe im ganzen Zimmer (Fußboden, Wände, auf meinen Klamotten) Kakerlaken herumwuseln, die sich anscheinend über die Krümel hermachten, die von den Ratten übersehen worden waren. Nachdem auch diese Reste beseitigt waren, hatten wir den Rest des Urlaubs nachts Ruhe (oder ich habe einfach zu gut geschlafen).
Anders sah es bei unseren Freunden in der Nachbarhütte aus, dort hielten sich die Ratten die ganze Woche jede Nacht auf. Auch die, auf unser Verlangen aufgestellte Rattenfalle konnte daran nichts ändern. Eigentlich wäre es doch ganz einfach gewesen, uns beim Einzug zu sagen, das wir kein Essen im Zimmer lagern sollen. Dann hätten zumindest wir weniger Probleme gehabt. Arno´s Kommentar: „Das ist hier halt so, da kann man nichts dran ändern.“ Dieser Spruch sollte uns dann auch zu jeder Gelegenheit den Rest der Woche verfolgen. Ich war im übrigen schon in einigen Anlagen (z. B. Süd-Lombok, Gili Air) die ähnlich in die Wildnis gebaut waren, mußte mir aber mein Zimmer noch nie mit Ratten teilen.
Im Resort sollte laut Auskunft und Buchung 24 Stunden Strom verfügbar sein. Leider wurde er dann immer spätestens um 24:00 Uhr abgeschaltet. Tagsüber, wenn wir nicht da waren, gab es ebenfalls keinen Strom. Das bedeutete, das ich zum Laden meines Blitzes 3 Tage brauchte. Zum Glück hatte ich zwei Sätze Akkus dabei.
Das Licht auf den Zimmern war der absolute Witz. Von der Decke hing eine 15 Watt Glühbirne, in deren Licht es eigentlich nur möglich war, das Bett zu finden, sonst nichts. Wir hatten zusätzlich noch eine Nachttischlampe der gleichen Stärke, die, nach entfernen des Schirms, genügend Licht zum Lesen lieferte, allerdings nur für eine Person. Auf unser Verlangen bekamen wir nach vier Tagen eine 50 Watt Birne geliefert, die aber auch keine wesentliche Besserung brachte. Liegt wohl an der Stromversorgung.
Das Essen war gut und reichlich. Gekocht wurde philippinische Küche.

Das Tauchen
Das Evergreen Diving hat ein Hausriff, das sich sehr gut für einige Tages- bzw. Nachttauchgänge eignet. Es ist zwar relativ flach, man sieht aber viele verschiedene Fische, Schnecken und anderes Getier. Wir haben einige schöne Tauchgänge dort gemacht. Erreichen kann man das Hausriff direkt vom Stand, nach ca. 100m Fußweg über Seegras und Korallen. Arno W´s Worte bei der Einweisung: „Einen Steg zu bauen würde die Korallen schädigen.“ (Kein Kommentar).
Wenn man dorthin zum Tauchen fährt, möchte man natürlich Wracktauchen. Das haben wir auch ausgiebigst getan. Die Wracks, die in der Coron Bay liegen, sind sehr schön bewachsen, so das sowohl für den Altstahl-Fan wie auch für den Blümchengucker genügend Auswahl vorhanden ist. Viele der Wracks bieten auch Öffnungen zum rein- bzw. durchtauchen, die problemlos bewältigt werden können, da immer Sicht zum nächste Ausgang bzw. die Möglichkeit zum direkten Ausstieg besteht.
Die durchschnittlichen Tauchtiefen liegen zwischen 20 und 40 Meter.
Ein kleiner Minuspunkt: Die Sichtweiten sind relativ schlecht und lagen immer zwischen 5 und 10 Meter. Selbst ein 200 m langes Wrack verliert an Faszination, wenn man nur immer nur ein paar Meter sieht. Mir hatte es trotzdem sehr gut gefallen, ich würde zum Tauchen jederzeit wieder in diese Gegend kommen.
Die Tauchplätze wurden mit einer Banka angefahren, die für uns Fünf und Arno gerade genug Platz zum sitzen lieferte. Da die meisten Tauchplätze mit diesem Boot erst nach 1 – 2 Stunden Fahrt erreicht werden konnten, saß man den ganzen Tag auf seinem Hintern. Polster gab es keine, so das ich im Verlaufe der Woche eine beginnende Hornhautbildung an meinem Allerwertesten feststellte und immer weniger Lust auf die weiter entfernt liegenden Tauchplätze (Wracks) bekam. Angeblich hat Arno normalerweise eine größere Banka, die aber leider gerade untergegangen ist und ein (sehr) kleines Schnellboot, das aber angeblich in der Woche vor unserem Erscheinen einen Motorschaden bekommen hat.

Laut Internet eine „erstklassige Tauchbasis“ mit „…erfahrenem Team“. Das gesamte Team bestand zu unserer Zeit aus Arno W., der allerdings kein Tauchlehrer ist. Wer dort einen Kurs machen möchte, sollte sich frühzeitig über seine Möglichkeiten informieren.
Die Basis besteht aus einem Raum für die Leihausrüstung, zwei Spülbecken mit rostigem Wasser (das im übrigen im ganzen Resort rostrot aus den Hähnen läuft), und zwei Gestellen um die Ausrüstung zum Trocknen aufhängen zu können.
Folgendes ist uns passiert:
Ca. 2 Tage vor Ende der Woche merkten wir, das unsere INT-Adapter innen völlig schwarz waren. Bei genauerer Untersuchung hatten wir den Eindruck, das es sich um Ruß oder Aktivkohle handelte, die sich dort absetzte. Wir haben Arno umgehend darauf angesprochen. Er erzählte nur irgendwas von wegen „Mannschaft hat Kompressor falsch bedient…, falsch gefüllt…, blabla…“. Also keine Auskunft, was los ist und er ging auch den Rest des Urlaubs nicht mehr darauf ein. Da wir keine Möglichkeit hatten, zu einer anderen Basis auszuweichen mußten wir die letzten 3 – 4 Tauchgänge auch noch mit dem Wissen leben, das wir gerade aus verdreckten Flaschen atmen.
Am letzten Tag tauchte einer meiner Freunde mit Arno als Guide auf ca. 20 – 25 m, dann nach ca. 25 Minuten wieder hoch in den 5 m Bereich, als im 5 Meter Bereich dann sein Automat keine Luft mehr lieferte. Er tauchte dann sofort auf. An der Oberfläche drehte Arno dann das Flaschenventil zu und direkt wieder auf. Danach war wieder Luft da. Es scheint so als wären die Flaschen innen so dreckig, das das Flaschenventil zugesetzt wurde.
Das böse Erwachen kam dann zu Hause:
Zwei Freunde von mir hatten sich Ihre Automaten ausgeliehen. Nach der Rückgabe rief mich der Tauchschulbesitzer sofort an und sagte mir, er hätte routinemäßig die zurückgebrachten Automaten untersucht und ich sollte mal vorbeikommen mir das ansehen.
Die Automaten waren von innen komplett schwarz, die erste Stufe, die Schläuche und auch die zweite Stufe. Er hat daraufhin die Schläuche weggeworfen und die Automaten komplett revisioniert. Das bedeutete, meine Freunde mußten die Revisionen und neue Schläuche zahlen. Der Rest von uns revisioniert die Automaten selber, so das wir „nur“ die Kosten für Revisionskits zu tragen hatten. Unsere Schläuche habe ich mit einer selbstgebauten Bürste von innen gereinigt.

Wir sprachen Arno per E-Mail an, ob er uns bei den entstandenen Kosten entgegenkommen würde. Nach einigen Mails hier eine Zusammenfassung seiner Reaktion:

  1. Wir wären mit den Automaten noch auf einer zweiten Basis getaucht, daher könnte man nicht wissen ob der Dreck von Ihm war. (Wir haben, wie schon beschrieben, Arno schon während unseres Aufenthalts bei ihm darauf angesprochen und auf den Dreck hingewiesen).
  2. Er wäre ja auf den Philippinen, somit hätten wir sowieso keine Chance, Regressansprüche durchzusetzten.

Ich glaube, zu dieser Reaktion erübrigt sich jeder Kommentar.

Mich würde einmal interessieren, ob andere (vor allen Dingen nach uns) ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Meldet Euch doch mal per Mail.

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