Safaga 1996

Hotel Lotus Bay

Das Lotus Bay ist das Hotel in Safaga, das mir am besten gefällt. Die Zimmer sind in Ordnung, das Essen ist gut und es gibt eine riesige Auswahl. Die Orca-Tauchbasis ist direkt benachbart und in 2 Minuten zu Fuß zu erreichen. Wer noch relativ preiswert wohnen möchte und gutes Essen mag, sollte ins Lotus Bay gehen.
Das Lotus Bay hat auch eine eigene Tauchbasis, bei der ich früher auch schon zweimal tauchen war, seit dem letzten Besitzerwechsel und seit ich die Orca-Basis kenne aber nicht mehr. Früher gab es eine schöne Taucherbar direkt am Strand, die aber jetzt vor die Tauchbasis versetzt wurde, zwischen die Häuser des Hotels. Dort steht die Luft, längeres sitzenbleiben ist unangenehm.

Unwetter Safaga 1996

1996, während unseres Urlaubes, gab es in Ägypten das schlimmste Unwetter seit 40 Jahren. Für unsere Maßstäbe war es einfach nur ein heftiger nächtlicher Regenguß, für Ägypten, wo es praktisch nie regnet, war es eine Katastrophe. Ich bin nachts von einem dauernder Tropfgeräusch wachgeworden, stellte die Füße neben das Bett und stand im Wasser. Das Regenwasser lief durch die Klimaanlage und die Lampen in unser Zimmer. Die Gebäude waren anscheinend nicht für Regen gebaut. Es gab oben auf dem Flachdach eine Umrandung, die aber keine Abflußöffnung für Regenwasser aufwies, so das sich oben auf dem Dach das Wasser staute und durch alle Öffnungen in die Zimmer lief. Außerdem hatte der Balkon ein Gefälle Richtung Zimmer, so das Wasser auch über die Balkontür in´s Zimmer floß.
Schlimmer noch war, das das Regenwasser in der Wüste nicht versickern konnte, sondern sich oberirdisch einen Weg zum Meer suchte. In einem dieser Wege lag das Lotus Bay. Außerdem wurde die Straße nach Hurghada an einigen Stellen weggespült und der Flughafen in Hurghada beschädigt. Die Regierung erklärte den Landstrich zum Katastrophengebiet und die Armee rückte für Aufräumarbeiten in Safaga ein.
Die Folgen des Regens für uns: Es gab kein fließendes Wasser mehr, keinen Strom, keine Toilettenspülung, kein warmes Essen. Das Hotel war in einem furchtbaren Zustand, die Farbe von den Wänden gewaschen, alle Wege ca. 5 – 10 cm hoch mit Schlamm bedeckt und nichts mehr funktionierte. Die Hotelleitung schaffte es aber innerhalb von 24 Stunden wieder Strom in die Küche und die Wirtschaftsräume zu bekommen und die Wasserversorgung wieder in Gang zu bringen. Am nächsten Tag wollten wir zurückfliegen. Da auch der Flughafen beschädigt war, konnten aber auch keine Maschinen landen und starten. Die Telefonleitungen waren auch unterbrochen, so das man nicht nachfragen konnte, wann der Flugbetrieb wieder losging und welche Maschinen wann starteten. Im Gegensatz zu anderen Reiseveranstaltern, die ihre Gäste einfach auf gut Glück zum Flughafen karrten, fuhr Erni, die Reiseleiterin von Orca für Ägypten, ununterbrochen mit dem Auto nach Hurghada, holte sich die neusten Infos, kam zurück, berichtete uns und fuhr dann wieder los. Irgenwann nachmittags kam sie dann und meinte, wir sollten uns beeilen, der Flughafen würde wieder geöffnet und unsere Fluggesellschaft (Condor) sei die einzige, die heute noch starten würde. Am Flughafen war die Hölle los, so viele Leute habe ich dort noch nie gesehen. Eingelassen wurden aber nur diejenigen mit Condor-Ticket. Ich glaube, das Ticket hätte ich dort für den 5-fachen Preis verkaufen können. Condor war die einzige Gesellschaft, die in Deutschland einen Flieger gestartet hat, obwohl der Flughafen in Hurghada noch nicht zum Landen freigegeben war. Alle anderen Fluggesellschaften flogen erst wieder am nächsten Tag.
Soweit ich weiß, dauerte es mehrere Monate, bis sich das Hotel wieder im gleichen Zustand wie vor dem Unwetter befand.

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