14.12.1997:
Der Nachrichtenbunker Gisela lag in Gießen und war eines der zwei Komandozentren der deutschen Armee. Von außen sah der Bunker aus wie ein normales Haus. Erst im Inneren erkannte man, um was es sich handelte.
Beim Abzug der deutschen Armee wurde der Bunker dann geflutet.
Wir wußten, das man in diesem Bunker tauchen konnte, hatten aber auch gehört, das er Anfang 1998 abgerissen werden sollte. Es blieb uns also nichts anderes übrig als jetzt noch, im Dezember, dort tauchen zu gehen. Und ich Idiot ohne Trocki!!
Als wir in Gießen ankamen, erhielten wir erst einmal von einem Mitglied des ortsansässigen Tauchvereins eine Führung über das Bunkergelände, dann ging es in den freigegebenen Teil des Bunkers. Wir konnten uns im Erdgeschoß des Gebäudes umziehen, dann ging es über eine Treppe nach unten. Die unterste Etage des Bunkers war komplett voll Wasser, auf der darüber stand auch noch Wasser, ich kann mich aber nicht mehr erinnern wie tief. Wir tauchten ab und hielten uns immer links an der Wand. Auf diese Weise konnte man die gesamte Etage betauchen und kam immer wieder zum Eingang zurück. Es gab im Bunker noch Reste der Einbauten und einiges an Kleinkram, wie z. B. einen Stahlhelm zu sehen. Der Boden und die Wände waren mit feinem Sediment bedeckt. Durch einige ungeschickte Flossenschläge und durch die Ausatemblasen hatten wir relativ schnell soviel Dreck im Wasser, das die Sicht gegen Null zurückging. Sonderlich groß war das Ding auch nicht, nach 16 Minuten war der Tauchgang beendet, da waren wir allerdings auch schon zweimal rum.
Mein Fazit: Es war mal ganz interessant in einem Gebäude zu tauchen, so der Hit war es für mich aber nicht. Ich werde wahrscheinlich nie ein begeisterter Höhlentaucher.
Die Bilder vom Bunker stammen von Bernd.